index

Matthias Lackas an Kriegsgerichtsrat Jürgens zu Haftbedingungen
Berlin, 24.12.1943

Linie
Viereck Transkript Olaf Simons, 2003

Einordnung

Matthias Lackas an Kriegsgerichtsrat Jürgens, Gesuch mit dem eigenen Anwalt konferieren zu können.

Dokument

BA-ZNS Aachen, RH 69/1e

Name des Briefschreibers:
Matth. Lackas
Zug.-Nr.: 2893/43
(bei allen Sendungen anzugeben)
Berlin NW 40, den 10.12. 1943
Gelesen: [Kürzel Jürgens]

 

 

An das
Gericht der Kommandantur Abt. XI
Herrn Kriegsgerichtsrat Jürgens
Berlin-Charlottenburg

 

Sehr geehrter Herr Kriegsgerichtsrat!
 
Vor längerer Zeit hatten Sie hier Anweisung gegeben, mir sämtliches Schreibzeug wie Papier, Tinte, Feder und Bleistift wegzunehmen. Seit der Zeit kann ich auch nur noch die kleinen Anstaltsbriefe alle 14 Tage benutzen. Sie hatten damit die seinerzeit erteilte unbeschränkte Schreibgenehmigung aufgehoben. Da ich aber immer Geschäfte und sonstige aus dem üblichen Rahmen herausfallende private Dinge mit meinen Angehörigen zu regeln habe, bitte ich Sie herzlich, das Verbot wieder aufzuheben und zu veranlassen, daß mir das Schreibmaterial wieder ausgehändigt wird. Es geht mir auch sehr darum, meiner Mutter zum Weihnachtsfest einen längeren Brief schreiben zu können. Mit Schmerzen warte ich auch auf den Besuch von Herrn Rechtsanwalt Meier. Vielleicht gestatten Sie ihm, daß er mich von Zeit zu Zeit besuchen kann, ähnlich, wie das auch dem Rechtsanwalt von Herrn Roeingh gestattet ist. Da die Voruntersuchung bei mir wohl abgeschlossen ist, bestehen bei Ihnen sicher auch keine Bedenken mehr dagegen. Ich müßte mit dem Rechtsanwalt vor allem auch die Schadenersatz-Regelung in Köln zu besprechen, für die m. W. ein Termin gesetzt ist. Für die Erfüllung meiner beiden Bitten wäre ich sehr dankbar.

Mit deutschem Gruß!
Matth. Lackas


Ende