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Heydrich, Reinhard Tristan
7.3.1904 - 4.6.1942

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Viereck Olaf Simons, 2004

 

 

Biographie
Literatur

Reinhard Tristan Hederich als SS-Mann und Sportfechter

 

 

Biographie

Fechter, Musiker und vor allem mit äußerster Skrupellosigleit unter Himmler an der Vernichting der Juden in Europa beteiligter Organisator im NS-Regime. Geboren am 7.3.1904, in Halle an der Saale als Sohn des Sängers und Komponisten Bruno Heydrich und der Elizabeth Kranz. Zu jung um am Ersten Weltkrieg teilzunehmen schließt er sich 15jährig dem Maracker Freikorps an, wenig später dem antisemitischen Schutz- und Truzbund. Nachrichtendienstliche Marineausbildung in Kiel mit Laufbanhn bis zum Oberleutnant. 1931 Ausschluß aus der Marine nachdem eine Frauenaffäre ihn mit einem Gerichtsverfahren einholt. Eintritt selben Jahres in die NSDAP und die SA. Ab dem Juli 1931 in persönliche Nähe zu Heinrich Himmler, auf dessen bayerischen Hühnerhof er zeitweilig lebt. Arbeit in der Nachrichtenabteilung der SS in München, die er im Verlauf zum Sicherheitsdiens des Reichsführers-SS ausbaut. Dezember 1931 Heirat mit Lina von Osten - Heinrich Himmler and Ernst Röhm werden später die Paten seines Sohnes Klaus. 1932 SS-Standartenführer, 1933 Chef der Bayerischen Politischen Polizei.

Im April 1934 wird Heydrich zum Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes nach Berlin berufen, 1936 zum Chef der Sicherheitspolizei und des SD. 1939 Beförderung zum Leiter des Reichssicherheitshauptamtes - Beteiligung in den vorgenannten Positionen an den Morden im Umfeld des "Röhm Putsches", der Krise um Blomberg und Fritsch sowie an der Organsiation der "Reichskristallnacht". Unter Heydrichs Initiativen wird die Gestapo für die Organisation der "Endlösung der Judenfrage" zuständig - frühzeitig plädiert er für die Internierung von Juden in Konzentrationslagern. Die von Heydrich aufgebauten SD-Kräfte sind ab 1939 und 1940 in vorderster Linie an den Massenexekutionen in Polen beteiligt. Als SS-Obergruppenführer und General der Polizei wird Heydrich läuft unter seiner Federführung schließlich die Deportation Europäischer Juden in die ersten in Polen durch die SS aufgebauten Vernichtungslager an.

Am 24.9.1941 ernennt Hitler Heydrich zusätzlich zu seinen bisherigen Ämtern zum "Reichsprotektor von Böhmen und Mähren", eine Position, in der Heydrich die Zerschlagung des tschechischen Widerstands organisiert. Tod am 4.6.1942 in Folge eines Bombenanschlags, den am 27.5.1942 die (mit englischer Luftunterstützung in der Tschechei abgesetzten) Exiltschechen Jan Kubis und Josef Gabcik auf seinen Wagen verüben. Bei der markantesten Vergeltungsmaßnahme des NS-Regimes werden wenig später die über 16jährige männliche Bevölkerung von Lidnitz/ Lidice liquidiert (190 Personen), die Frauen des Ortes in das KZ Ravensbrück verbracht, die Kinder zum Zweck der "Eindeutschung" in SS-Lager deportiert, der Ort geschliffen.

 

Literatur

Toland, John, The Last 100 Days (New York: Random House, 1966).

Fleming, Gerald, Hitler and the Final Solution (Berkeley/ Los Angeles: University of California Press, 1984).

Gilbert, Martin The Holocaust: A History of the Jews of Europe During the Second World War (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1985).

MacDonald, Callum, The Killing of Reinhard Heydrich (New York: The Free Press, 1989).

Breitman, Richard, The Architect of Genocide: Himmler and the Final Solution (New York: Alfred A. Knopf, 1991).


Ende