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Schenzinger, Karl Aloys
28.5.1886 - 4.7.1962

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Viereck Heidi Treder, 2006

 

 

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Karl Aloys Schenzinger

Aufn. Erna Lendvai-Dircksen, 1938

 

 

Biographie

Karl Alois Schenzinger wird am 28. Mai 1886 als Sohn des Steueruntersuchungs-Assistenten Karl August Schenzinger und seiner Frau Therese Schenzinger, geb. Knoll, in Neu-Ulm geboren. Nach dem Umzug der Familie wächst er in Ravensburg auf. Er besucht das Gymnasium und fängt eine Ausbildung zum Apotheker an, die er nach vier Jahren zugunsten eines Medizinstudiums abbricht.

Im Ersten Weltkrieg dient er als Adjutant eines Armeearztes beim Königlichen Bayerischen Infanterie-Leibregiment und ist in Heilanstalten in Ilten und Lüneburg als Militärpsychiater tätig. Seine späteren Bücher spiegeln keine Erlebnisse oder Erkenntnisse wider, die auf eine grundsätzliche Ablehnung des Krieges schließen lassen. Im Gegenteil:

Kriege entspringen der menschlichen Natur. Sie sind genauso natürlich wie die Prozesse bei den Amtsgerichten und die nächtlichen Auseinandersetzungen in den Schlafkammern der Eheleute. Sie unterscheiden sich nur in der Quantität von den nächtlichen Raubüberfällen und von den Verkehrsunfällen, die wir täglich in den Zeitungen lesen. Man versucht mit Theoremen eine Besserung zu schaffen und vergißt dabei, daß auch ein gezähmtes Raubtier nach wie vor rohes Fleisch und keinen Hafer frißt. (SchnelldampferS. 322)

Nach seiner Demobilisierung promoviert Schenzinger 1918 über "Abnorme Hormone bei der Schizophrenie" und wird bald darauf Nervenarzt und Versorgungsamtsgutachter in Hannover. Er verkehrt dort im Kreis der Kestner-Gesellschaft. Zusammen mit Dr. Paul Küppers leitet er die Kestner-Bühne, deren Ziel es ist, ein zeitgemäßes Theater zu schaffen. Die besten Ensembles Deutschlands geben Gastvorstellungen. Bekannte Schauspieler treten auf. Gespielt werden Friedrich Koffka (Kain), Ibsen (Gespenster), Wedekind (Tod und Teufel), Strindberg (Scheiterhaufen) und Crommellynck (Der Maskenschnitzer). Auch ein erstes expressionistisches Drama von Schenzinger - Berggang - wird aufgeführt und im Kestner-Buch (einige Jahre später noch einmal bei Rowohlt) veröffentlicht. Nach nur fünf Vorstellungen muss das Projekt Kestner-Bühne wegen Geld- und Zuschauermangel aufgegeben werden.

Kurt Schwitters, der berühmte "Merz-Künstler", porträtiert Schenzinger in dieser Zeit. Über das Ergebnis ist Schenzinger so verärgert, dass die Freundschaft im Zerwürfnis beider endet. Schwitters nennt das Porträt daraufhin "Merzbild 1 A, Der Irrenarzt" und bringt eine zum Bild gehörende, Schenzinger endgültig verletzende Geschichte unter dem Titel "Der Ursprung von Merz".

Vier Jahre nach Berggang, im Februar 1923, beendet Schenzinger ein weiteres Drama Ass! Ass! und Ass!, in dem die russische Revolution und die Utopie einer neuen Welt den surrealistischen Hintergrund bilden. Trotz seiner Kontakte zu den Mitgliedern der Kestner-Gesellschaft findet Schenzinger keinen Verlag für sein Drama. Der Verleger Paul Steegemann teilt einem Kollegen mit, dass "dieser Dramenfabrikant nicht bei mir ediert wird, dieweil er nach einem abgeschlagenen Pumpversuch über 3.000 Mk eine unangenehme Vitalität" entwickele und er nichts mehr mit Schenzinger zu tun haben wolle. (Paul Steegemann, Die Pille, 17. Februar 1921, S. 200)

Schenzinger ist inzwischen 37 Jahre alt und noch immer ohne literarische Anerkennung. Er wohnt in einem möblierten Zimmer und verdient sich den bescheidenen Lebensunterhalt durch eine medizinische Gutachtertätigkeit. Es erscheint wie eine Flucht, als er im Oktober 1923 Hals über Kopf Hannover und Deutschland überhaupt verlässt.

Ohne große Vorbereitungen, ohne Englisch-Kenntnisse und finanzielle Absicherung besteigt er einen Auswandererdampfer nach New York. Anfangs verdient er sich dort als Heizer und Hausmeister seinen Lebensunterhalt, später als Nachtambulanzarzt einer Versicherungsgesellschaft im Hafen.

In seiner Keller-Wohnung schreibt er dort Das Drama mit den drei Kreuzen. Darin lässt er die Unmoral der Oberschicht und die berechnende Gemeinheit einer Frau in Mord und Selbstmord kulminieren. Noch einmal stellt er - wie in Ass! Ass! und Ass! - den Geschlechterkampf, die Frau als Verkörperung des Bösen und den Mann als Suchenden und selbstlos Handelnden ins Zentrum eines Dramas. Noch einmal bringt er in surrealistischen Traumbildern Ratlosigkeit, wie es in der Welt weitergehen soll, zum Ausdruck. Auch für dieses Drama findet er keinen Verlag.

Er gründet eine eigene Filmgesellschaft, die (Einmann-) West-Star-Film-Company. Nachdem er im Februar 1925 einige spektakuläre Dokumentar-Aufnahmen vom Zeppelin 'Los Angeles' in Bermuda gemacht hat, entschließt er sich, das Material der Terra-Film AG anzubieten und reist zu diesem Zweck 1925 nach Deutschland zurück. Angeblich soll sein wertvolles Filmmaterial dort im Schneideraum der Terra Film AG in Berlin verbrannt sein. Es gibt jedoch - außerhalb von Schenzinger-Texten - keinen weiteren Hinweis auf einen solchen Brand. Was es mit der Geschichte auf sich hat, bleibt ungeklärt. Schenzingers Ambitionen als Filmproduzent enden jedoch an dieser Stelle.

Schenzinger bleibt in Berlin, wo er eine Anstellung als Besuchsarzt einer Berliner Ortskrankenkasse findet und in einer Armenarzt-Praxis in Wedding arbeitet. In dieser Zeit knüpft er den Kontakt zu Kiepenheuer, der Schenzingers in den USA verfasste Dramen 1926 verlegt - eine bemerkenswerte Tatsache, wenn man auf das Verlagsprofil und die übrigen Autoren des Verlags sieht. Welche Bedeutung Schenzinger im Literaturbetrieb gewinnen sollte, ließ sich aus den Dramen kaum ermessen.

Im Trianon-Theater Berlin findet am 18. Februar 1926 die Uraufführung von Schenzingers Drama mit den drei Kreuzen unter Leitung des Regisseurs Iho Lherman statt. Das Presseurteil ist vernichtend. Hart geht Carl von Ossietzky einige Tage danach in der Zeitschrift Der Montag Morgen mit der Aufführung, dem Regisseur und dem Autor ins Gericht:

Am vergangenen Donnerstag wurden die Besucher des Trianon-Theaters Opfer eines bizarren Attentates, indem Herr Iho Lherman [...] die Aufführung von Etwas arrangierte, was schon nach den ersten Worten mühelos als heilloser Dilettantismus diagnostiziert werden konnte. [...] Das verdanken wir nicht dem Autor, der sicherlich ein kreuzbraver Mensch ist und vielleicht auch das Dichten läßt, wenn man es ihm nur mal richtig sagt, sondern dem Unternehmer Lherman, der mit geschmeicheltem Lächeln über den ihm angetanen Beifall quittierte..

Schenzinger schreibt dessen ungeachtet fort, wechselt jedoch in den Bereich Erzählprosa. Die Erlebnisse und Erfahrungen in Amerika bieten ihm den Stoff für zwei Abenteuerromane. Der erste, Es brennt in USA, - geschrieben 1927, veröffentlicht erst 1932, nachdem er mit anderen Romanen erfolgreich war, und dann noch einmal 1933 unter dem Titel Feuer in USA - erzählt in einer aktionsreichen Handlung die Geschichte des Navajo-Indianers Tukahoe. Er verliebt sich in die Tochter des Ölproduzenten Kah, der den heiligen brennenden Berg der Navajos zerstört, um Öl zu fördern. Tukahoe gelingt es nicht, die Zerstörung des Heiligtums zu verhindern. Der Todesstrafe entkommt er durch die Flucht nach Mexiko. Dort finanziert er mit dem geraubten Geld eine Befreiungsbewegung.

1928 folgt Abitur am Niagara, der Roman über einen jungen Kanadier, den sein Farmer- und Fabrikleben langweilt und der es nach illegaler Einwanderung in die USA schafft, ein berühmter Rennfahrer in Indianapolis zu werden. Zum ersten Mal taucht bei Schenzinger damit das Thema der Faszination der Technik und derer, die sie beherrschen, auf.

Die vorgelegten Titel sind eher arm an psychologischen Feinheiten und unglaubwürdig im Handlungsverlauf; die Protagonisten lässt Schenzinger von einem Abenteuer ins nächste stürzen. Actionfilme scheinen ihm Anregung für den schnellen Szenenwechsel gegeben zu haben. Er trifft damit jedoch offenbar den Nerv der Zeit. Jedenfalls übernimmt Die Frankfurter Illustrierte den Vorabdruck von Abitur am Niagara, der dem Erscheinen in "Singers neuer Kriminalreihe" 1928 vorausgeht. Erstmals bringt das Schreiben Schenzinger Erfolg, auch in finanzieller Hinsicht.

Er kündigt seine Anstellung als Kassenarzt und bereist für ca. anderthalb Jahre im Auftrag der Frankfurter Illustrierten Kanada, die USA und die Südsee. Wieder in Deutschland macht er sich an den Roman, der die Erfahrungen seiner beiden Amerika-Aufenthalte und des Lebens in Deutschland zusammenführt. Hinter Hamburg (1929) ist die Geschichte eines deutschen Auswanderers, der sein Glück in Amerika sucht. Der in Deutschland am Examen gescheiterte Jura-Student Alfred Busse erlebt in Argentinien, Kuba, Mexiko, den USA und Kanada eine Fülle unglaublicher Abenteuer und krimineller Verwicklungen. Er findet schließlich mit Hertha sein Glück, träumt aber von einer Rückkehr nach Deutschland.

Bezeichnende Veränderungen erfährt der Titel des Romans bei Neuauflagen. Aus Hinter Hamburg wird in der Neuauflage von 1932 ohne weitere Textveränderungen Busse wandert aus. Die Ausgabe von 1933 titelt schlichter und exemplarischer: Ein Deutscher wandert aus.

Sympathien mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zeichnen sich vor 1931 ab. Die Erfahrungen mit sozialer Not, die Schenzinger in seiner Berliner Arztpraxis machte, spielen in die Suche nach einer politischen Kraft, die einen Ausweg aus der Krise bietet, hinein. Sein sozialkritisches Buch Man will uns kündigen erscheint 1931 im Völkischen Beobachter im Vorabdruck. Eine krampfhaft konstruierte Handlung führt am Schicksal einer Familie Zeitgeschichte vor. Die Häufung von Schicksalsschlägen bleibt weitgehend unglaubwürdig, die Konstruktion übernimmt Rezepte der Abenteuerromane. Die Dialoge zeigen sich überfrachtet mit Informationen. Was Schenzinger als Ursachen und Auswege aus der Krise vorführt, liegt indes auf der NSDAP-Parteilinie: Schuld an den Missständen seien die Juden, das Parteiengezänk im Reichstag, die "Männer der Wirtschaft", das Glück liege dagegen im bäuerlichen Leben; der Wahlkampf von Kommunisten und Nationalsozialisten zeige, dass nur letztere wirklich zu überzeugen vermögen. Schenzingers Antisemitismus erreicht in diesem Buch seinen Höhepunkt. Er avanciert zu einem der Starautoren der NS-"Bewegung" und knüpft in dieser Position Kontakte zur NS-Führung.

Das bis heute bekannteste nationalsozialistische Jugendbuch überhaupt ist Schenzingers Der Hitlerjunge Quex. Schenzinger schreibt es laut Legende im Auftrag Baldur von Schirachs. Auch dieses Buch wird 1932 vom Völkischen Beobachter vorab veröffentlicht. Es erzählt von der Wandlung des Arbeiterkindes Heini Völker vom Kommunisten zum begeisterten Hitlerjungen und überzeugten Nationalsozialisten, der sein Leben dem Führer weiht und schließlich opfert. Wie schon in Man will uns kündigen bezieht Schenzinger tatsächliche Ereignisse ein und gibt dem Leser so das Gefühl, einen Tatsachenbericht zu lesen.

Baldur von Schirach regt die Verfilmung des Buches an. In Schirachs Privathaus arbeitet Schenzinger mit ihm zusammen die Endfassung des Drehbuchs aus. Sie dramatisiert die Handlung in einigen Punkten weiter: Heini Völker ist im Film Druckerlehrling (im Buch Tischlerlehrling) und kann die Propagandazettel der Partei selbst herstellen. Sein arbeitsloser Vater - im Buch ein trunksüchtiger Kommunist - ist im Film ebenfalls von der NS-Ideologie beeindruckt. Und Heinis Tod unter den Messerstichen blutrünstiger Kommunisten wird in der Filmszene zum Fanal für die neue Bewegung, in der fahnenschwenkende Jugendliche das von Baldur von Schirach eigens für den Film verfasste Lied "Unsere Fahne flattert uns voran..." singen.

Die besondere Verführungskraft des Hitlerjungen Quex lag nicht zuletzt darin, dass nationalsozialistische Ideen nicht explizit propagiert wurden. So findet man in dem Buch keine eindeutig rassistischen Vorurteile, keine ausdrücklich militaristischen, kriegshetzerischen Parolen. Es förderte allerdings eine Haltung, die blinden Gehorsam und Führerverehrung als Leitfaden anerkennt. Die am sowjetischen Revolutionsfilm orientierte Filmversion vertiefte ein emotionales Erlebnis, dem sich der Zuschauer nur schwer entziehen konnte.

Der Hitlerjunge Quex ist das erste Buch, das Schenzinger im Zeitgeschichte-Verlag des Nationalsozialisten Wilhelm Andermann veröffentlicht. Sofort nach Hitlers Machtübernahme gründet Andermann den Braunen-Buch-Ring und macht Schenzinger zum Herausgeber und verantwortlichen Schriftleiter der Zeitschrift des Buch-Rings Der braune Reiter. Im April 1933 erscheint das erste Heft der Reihe, die Schenzinger bis zu ihrer Einstellung Ende 1940 herausgeberisch leiten wird. Er wendet sich in der ersten Ausgabe an die Leser und verspricht ihnen: "Die Überlieferung des Verlages sowie die Namen der Autoren, die im Rahmen des Braunen Buch-Rings zu Worte kommen, gewährleisten die klare nationalsozialistische Gesinnung des Braunen Buch-Rings".

Der Braune Reiter als Zeitschrift des Buch-Rings steht diesem Anspruch in keiner Weise nach. Sein Autorenverzeichnis liest sich als das "Who is who?" der nationalsozialistischen Propagandisten. Mehrmals im Jahr äußert sich Schenzinger selbst in der Zeitschrift. Darunter finden sich sowohl völlig unpolitische Artikel wie die Erinnerungen an seine Erlebnisse auf Hawaii und bei den kanadischen Holzfällern, als auch eine Vielzahl solcher, die der NS-Bewegung und ihrer Führung auf widerlichste Weise zujubeln. So beschreibt er im Novemberheft 1935 das "wundervolle" Herz des Führers und endet mit den pathetischen Worten: "Ob diesen Herzens folgen wir ihm. Ob diesen Herzens lieben wir ihn. Ob diesen Herzens gehören wir ihm." (Der Braune Reiter, 3. Jahrgang, Heft 16, 15. November 1935)

Dem Roman Wehe den Wehrlosen! stellt er eine Widmung voran, die "sechzig Millionen Deutschen in die Ohren schreien" soll, dass ihre "Grenzen heute jeder fremden Willkür wehrlos preisgegeben sind". (Wehe den Wehrlosen!, Berlin und Leipzig: Zeitgeschichte Verlag, 1933) Darin beschreibt Schenzinger das Leben in einer ostpreußischen Kleinstadt im Jahr 1914 unter russischer Besatzung. Bevor die Russen die Stadt verlassen, erschießen sie noch ihre elf deutschen Gefangenen. Obwohl Schenzinger auch zeigt, worin die Zwänge der anderen Seite liegen, schürt er offen den Wunsch nach Vergeltung. Noch einmal biedert er sich im selben Roman mit der Diffamierung eines Juden nach nationalsozialistischem Klischee der NS-Führung an: Markus Makuleit ist Antiquitätenhändler und verleiht Geld. Dennoch arbeitet er für den deutschen Geheimdienst, allerdings nicht wie andere Figuren des Romans aus hehren Motiven, sondern aus purer Geldgier. Es ist das letzte Mal, dass Schenzinger sich offen-antisemitischer Klischees bedient.

Von Zeit zu Zeit stellt Schenzinger auch die Argumente der anderen Seite vor. Solche Äußerungen sind manchmal so frappierend kritisch, dass man versucht ist, hierin Schenzingers eigene Zweifel am aufgekommenen Regime zu lesen. So lässt er Konrad Findeisen zu einem gleichaltrigen Jugendlichen sagen: "Ich kann nur diese Einseitigkeit nicht leiden, mit der ihr alles verherrlicht, was von uns aus geschieht, [...] Ich versuche, gerecht zu bleiben." (Wehe den Wehrlosen!, S. 43) Seinem Kontrahenten Fritz Baumgarten räumt Schenzinger jedoch unvergleichlich mehr Raum zur Gegenrede ein und Konrad Findeisen wird am Ende von den Russen erschossen. Im Zusammenhang, in den die Protagonisten treten, in den Handlungsfäden und Tendenzen bleibt Schenzingers Position eindeutig fixierbar und immer im Rahmen der nationalsozialistischen Ideologie.

Der Herrgottsbacher Schülermarsch (1934) ist ein weiterer Roman Schenzingers, der sich vor allem an junge Leser richtet. Er wird mit dem Bibelvers "— und Gott, was Gottes ist!" eingeleitet und ist "Baldur von Schirach, dem Dichter und Kämpfer, in treuer Kameradschaft" gewidmet. Die Romanhandlung über den Anschluss der Jungen einer katholischen Jugendorganisation an die Hitlerjugend setzt kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein und endet in den ersten Wochen ihrer Herrschaft. Das Buch ist von religiöser Metaphorik durchzogen. Es spielt in einem fiktiven schwäbischen Herrgottsbach. Die Kapitelüberschriften "Advent", "Passion" und "Himmelfahrt" werden ihres christlichen Gehalts entledigt und auf die Hitlerjugend bezogen. Das von Schenzinger mehrfach verwendete Erlösermotiv taucht auch in einem Gespräch zwischen Otto Dobel und Mäxe Dolfinger auf.

Mäxe kam näher, trat vor das gerahmte Bild neben der Fahne. "Und das ist der Hitler?"
"Unser Führer ist das."
"Alle lachen über ihn."
"Auch über Christus haben sie einmal gelacht."
Mäxe fuhr erschrocken herum. "Du kannst die beiden doch nicht vergleichen!"
"Doch, das kann man."
"Christus ist doch Gott! Er ist doch der Erlöser."
"Unser Führer ist kein Gott. Aber ein Erlöser ist auch er."
"Wen will er denn erlösen?"
"Dich und mich! Er will, daß wir aufhören uns gegenseitig zu mißtrauen, bloß weil wir verschiedenen Glaubens sind. Wir sollen Volksgenossen sein und sonst gar nichts."
..."Und - mein Vater?"
"Auch der!"
"Wenn er aber nicht mag, daß ich zu euch komme?"
Otto Dobel blieb still, eine ganze Weile. Dann trat er vor Mäxe hin, schob die Hände zwischen Hüften und Hosengurt. "Weißt du, was Christus noch gesagt hat?" fragte er mehr ins Leere hinein als zu dem Schulkameraden. "Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. So ähnlich sagt unser Führer auch, wenn auch mit anderen Worten. Damit ist doch alles gesagt, auch für den Fall, daß ein Vater nicht mag." (Der Herrgottsbacher Schülermarsch, Berlin: Zeitgeschichte Verlag Wilhelm Andermann, 1934, S. 58 f.)

Die Worte sind zwar Jugendlichen in den Mund gelegt, doch erhebt sich Schenzinger an keiner Stelle über seine Figuren. Er korrigiert nicht, bezweifelt nicht, bestreitet nicht aus einer höheren Erzählposition heraus, was er seine Protagonisten sagen lässt. Im Geflecht der Positionen bleibt bestehen, dass der richtige Glaube nur in der NSDAP und bei den Jungen zu finden sei.

Mäxes Vater hat wie andere Herrgottsbacher die Errichtung eines "Mainwalls" gefordert, um Süddeutschland vom nationalsozialistischen Reich abzugrenzen. Nach der Einsetzung eines NS-Reichstatthalters werden alle, die solche Forderungen erhoben haben, in ein Konzentrationslager verbracht. Bei Schenzinger liest sich das so: "Ein paar besonders vorlaute Freunde der Mainlinie hatte man vorläufig in Verwahrung genommen." Mäxe, der sich gegen den Willen seines Vaters für die Hitlerjugend entschieden hat, spricht sich für eine Freilassung seines Vaters aus und bittet um eine Besuchserlaubnis. Er verschweigt, wie sein Vater ihn gedemütigt, geschlagen und ihm die Mitarbeit in der Hitlerjugend untersagt hat. Als er seinen Vater sprechen darf, ist der wie umgewandelt.

"Ich bin heute vernommen worden", begann der Vater nach einer Weile, "auf eine Eingabe hin, die jemand für mich eingereicht hat."
"Was hast du gesagt?"
"Was hätte ich sagen sollen? Daß man vieles erst zu spät einsieht? Daß man sich sein Lebtag zuviel einbildet? Wir bekommen Unterricht im Lager. Hätten wir schon früher diesen Unterricht bekommen, säßen die meisten nicht hier, und ich brauchte mich heute nicht zu schämen vor dem Menschen, der diese Eingabe für mich gemacht hat." (Der Herrgottsbacher Schülermarsch, S. 323 f.)

Schenzinger beschreibt die Wandlung eines politischen Gegners nach nationalsozialistischer Gehirnwäsche im Konzentrationslager als positiv, als Schritt auf dem Weg zur Volksgemeinschaft. Zu keinem Zeitpunkt nennt er die einen Täter und die anderen Opfer. Zu keinem Zeitpunkt distanziert er sich von Verbrechen, die im Namen Deutschlands begangen wurden.

Es folgen zwei Bücher, die Schenzinger im Gegensatz zu allen anderen nicht "Romane" nennt. Der Schwarze Ritter (1936) trägt den Untertitel Kriegserlebnisse des Kampffliegers Ritter von Schleich. Damit soll der Eindruck erzeugt werden, es handle sich um einen Tatsachenbericht über den Flieger Eduard Schleich, dessen Draufgängertum im 1. Weltkrieg gerühmt und mit verschiedenen Auszeichnungen belohnt wurde. Fotos und Zeichnungen vertiefen die Vorstellungen des Lesers. Die Handlung setzt Anfang 1916 bei La Bassée (Frankreich) ein. Angriffe, Bombardements, Luftkampf und Verwundungen werden als sportlicher Wettkampf dargestellt. Es gibt keine politisch-ideologischen Gegner, man zollt sich gegenseitig Respekt. Zerstörungen werden kaum wahrgenommen oder wie nach der Zeitungsmeldung, "daß Dünkirchen seitdem aufgehört hat, eine Wohnstätte für die Zivilbevölkerung zu sein" (Der Schwarze Ritter, Berlin: Zeitgeschichte Verlag, 1936, S. 62) ausschließlich als Erfolg eines Luftangriffs gewertet. Der Tod ist fast immer ausgeblendet. Es geht darum anzugreifen, den Gegner abzuschießen, selbst zu entkommen. Nichts anderes als ein Spiel mit Siegern und Verlierern.

Eine der letzten Seiten ist einem namenlos bleibenden "Führer" gewidmet, dessen Junkers-Verkehrsflugzeug Schleich am 2. Juni 1932 mit einem Sportflugzeug begleitet und der sich bei Schleich für vier Stunden "abmeldet", um einen Wahlkampfauftritt zu absolvieren. Im Unterschied zu früheren Hymnen auf Hitler belässt es Schenzinger bei einem mehrdeutigen: "Mit brennenden Augen sieht v. Schleich dem davonjagenden Wagen nach. Neben seinem Blick aber sehen die Augen der ganzen Welt voll äußerster Spannung hierher. Der Kampf, den jener Mann um Deutschland führt, hat mit diesem Flug seinen Höhepunkt erreicht." (Der Schwarze Ritter, S. 159)

Wollte Schenzinger mit diesem in der Veröffentlichung von 1936 formulierten Satz, sagen, dass Hitler den Höhepunkt seiner Karriere 1932 hatte, und dass alles was danach kam, schon ein Niedergang war? Schenzinger legt sich nicht fest. Er lässt sich deutlich Optionen offen und beklagt sich später über interne Auseinandersetzungen mit den NS-Mächtigen in jenen Jahren: "Im Frühjahr 1935 machte ich einen dicken Strich. [...] Mein 50. Geburtstag wurde in der Presse totgeschwiegen." (Gernot Römer: Es gibt immer zwei Möglichkeiten: Mitkämpfer, Mitläufer und Gegner Hitlers am Beispiel Schwabens, Augsburg: Wißner-Verlag, 2000, S. 109-112: Karl Alois Schenzinger (Neu-Ulm) - Der "Quex"-Autor war nie in Hitlers Partei ) Leider werden in dem Aufsatz keine Quellen für diese Zitate genannt und keine Beweise für "den dicken Strich" angeführt. Schenzingers weitere Bücher widerlegen die Behauptung vom Bruch mit der nationalsozialistischen Ideologie.

1937 schreibt Schenzinger 1932 - Das unruhige Jahr, wieder ein deutliches Bekenntnis zum Nationalsozialismus. Auch dieses Buch nennt er nicht "Roman", sondern "Die Geschichte einer deutschen Familie". Es soll als historischer Bericht empfunden werden, nicht als literarische Erfindung. In Aufbau und Figurengestaltung ähnelt die Geschichte stark dem Roman Man will uns kündigen, den er vor dem Machtantritt der NSDAP geschrieben hatte. Man könnte das Buch als eine korrigierte Fassung dieses Romans betrachten. Jetzt endet die Geschichte mit Hitlers Ernennung zum Kanzler und der Herrschaft der NSDAP. Alle Figuren gelangen zu nationalsozialistischen Überzeugungen und werden glücklich. Alle Probleme werden gelöst. Ein grenzenloser Optimismus wird vorgeführt. Antisemitische Textpassagen finden sich nicht mehr. Es gibt keine Juden mehr in dieser "Geschichte einer deutschen Familie". Es wird keine Juden mehr in Deutschland geben... War es das, was Schenzinger demonstrieren wollte?

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1937-1962 - die Wissenschaftsromane

Eine eigene Produktionslinie unter Schenzingers Titeln eröffnet 1937 Anilin. Das Buch widmet sich der Entdeckung deutscher Chemiker, wie aus Steinkohlenteer, der als Abfallprodukt der Gasindustrie in großen Mengen anfällt, auf chemischem Wege Farbstoffe hergestellt werden können. Er schlägt den Bogen über hundert Jahre Entwicklung der Chemie von Runges "Grundlagen der Chemie für Jedermann" bis zur industriellen Großproduktion und dem von den Nationalsozialisten gegründeten Bund deutscher Chemiker. Dem interessierten Laien macht er chemische Prozesse auf populärwissenschaftliche Weise verständlich und verknüpft sie geschickt mit Szenen aus dem Leben von Erfindern und Entdeckern. Seine Dialoge sind nach wie vor steif und dienen mehr der Information des Lesers, als dass sie wirkliche Gesprächsituationen widerspiegeln. Vielleicht hält nicht jede seiner chemischen Erläuterungen und biografischen Darstellungen einer wissenschaftlichen Überprüfung stand. Es handelt sich indes nicht um ein Lehrbuch. Schenzinger nennt tatsächlich die nun vorgelegten Wissenschaftsbücher "Romane". Ein Recht poetischer Freiheit ist mit dem Untertitel reklamiert; was das Recht zu irren einschließt.

Anilin erreicht unglaubliche Auflagenhöhen bis in die Nachkriegszeit. Im Jahr 1951 erschien das 1616.-1630. Tsd. im Andermann Verlag. Bis 1973 folgten mindestens weitere sieben Auflagen in unbekannter Höhe. Der Erfolg hat sicher auch mit der Förderung des Buches, das den Untertitel "Roman der deutschen Farben-Industrie" trägt, durch den NS-Staat zu tun. Dazu gehörte auch, dass im März 1937 eine Hörspielversion von Anilin mit Heinrich George in der Rolle des Chemikers Runge gesendet wurde. Aber Propaganda allein kann das Interesse für Anilin nicht erklären. Es war eine Zeit ungebremster Fortschrittsgläubigkeit, voller Vertrauen in die Wissenschaft und in "starke Männer" und der Hoffnungen auf ein leichteres Leben. Diesen Zeitgeist befriedigt Schenzinger mit sicherem Gespür.

Marianne Weil verglich 1986 eine nach 1949 bei Andermann in Wien herausgegebene "Durchgesehene und ergänzte Neuauflage" von Anilin mit einer älteren Fassung. Was hatte Schenzinger geändert?

Neu an der Neuauflage war die lateinische Druckschrift, eine andere Aufteilung der Abschnitte (weniger und dafür längere Abschnitte) und eine Änderung des Mottos. Nicht mehr der nationalsozialistische Innenminister Frick hat das Wort mit: "Es ist ein Zeichen der Lebenskraft eines rassisch gesunden und unverbrauchten Volkes, wenn immer wieder aus seinen unbekannten Söhnen die tüchtigsten aufsteigen und Leistungen vollbringen, die über die Grenzen des eigenen Landes hinaus die Anerkennung der ganzen Welt auf sich lenken"; stattdessen heißt es: "Erfindungen sind nicht groß, groß sind die Erfinder".

Am interessantesten ist die Durchsicht des Textes selbst, bei dem einzelne, eindeutig besetzte Wörter und Sätze weggelassen wurden, ohne jedoch die Substanz des Textes zu berühren. Das Wort 'unerbittlich' zum Beispiel wird gestrichen oder der Satz: "Wir sind eingeengt, geographisch, wirtschaftlich, politisch", der unmittelbar darauf folgende bleibt stehen: "Wir wollen leben". 'Nation' wird durch 'Wirtschaft' ersetzt: "Der künstliche Werkstoff bedingt heute die Zukunft der deutschen (Nation) Wirtschaft". Auch der folgende Satz ist weggelassen: "Die Referenten sprachen wie die Heerführer vor der Entscheidungsschlacht", doch die soldatische Metaphorik wird durch den Kontext und den unmittelbar vorhergehenden Satz beibehalten: "Dies war keiner der üblichen Kongresse, dies war eine Heerschau (unerbittlich) forschender Kämpfer, ein Konzil von Feuerköpfen." Insgesamt eine Art Musterbeispiel dafür, wie 'Entnazifizierung' (= Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus) in vielen Fällen gelaufen ist." (Marianne Weil, Wehrwolf und die Biene Maja, S. 299 f)

Auch Metall (1939) ist nicht nur ein "Lehrbuch" über die Erforschung und Anwendung der Metalle, sondern vor allem eine Huldigung "deutscher" Wissenschaft und Technik. Wenn das Buch auch vor Hitlers Machtergreifung endet, so läuft doch alles darauf hinaus, dass nur die NSDAP Wissenschaft und Technik fördern werde. Das Interesse nationalsozialistischer Politik an der Wissenschaft waren nutzbare Ergebnisse. Schiffbau, Telegrafie, Automobil- und Flugzeugindustrie und die Filmwirtschaft, deren Entwicklungen im Roman vorgeführt werden, dienten der Realisierung von NS-Politik. Wissenschaftler und Techniker charakterisiert Schenzinger ganz im Sinne der NS-Ideologie als heldenhafte Einzelkämpfer und einsame Sonderlinge, die ihre Kraft für eine Erfindung "zum Wohl der Massen" einsetzen und so Geschichte machen. Frauen spielen - mit Ausnahme von Marie Curie, Irène Joliot-Curie und Lise Meitner in Atom) in allen Schenzinger-Romanen nur als Gefährtinnen der Männer eine Rolle. Sie halten ihren Männern den Rücken frei, sind selbstlos und opferbereit.

Nach Metall wird es für zehn Jahre still um den produktiven Autor. Wie Schenzinger die Jahre bis zum Ende des Dritten Reichs erlebt hat, lässt sich gegenwärtig nicht weiter rekonstruieren. Er soll als Arzt bei der deutschen Luftwaffe in Wien gedient und dort 1944 geheiratet haben. (Neu-Ulmer Zeitung vom 6.1.1986 / Thomas Knaier, Karl-Aloys Schenzinger - Ein Neu-Ulmer Autor im Zwielicht, eine im Internet verfügbare Facharbeit)

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Nachkriegszeit

Nach Kriegsende greifen ihn die Amerikaner in seinem Zufluchtsort in Tirol auf und internieren ihn gemäß dem Gesetz zur "Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" für die amerikanische Zone im Lager Mauerkirchen. 1947 muss er sich vor der Spruchkammer Landau a. d. Isar für verantworten. Es gelingt ihm, die Kammer davon zu überzeugen, dass er nur ein Mitläufer gewesen sei. Ihm werden eine Geldstrafe und Schreibverbot bis 1949 auferlegt.

In den folgenden Jahren ist Schenzinger als Arzt in Österreich und Niederbayern tätig und bereitet neue Sachbücher vor. Es folgen 1950 Atom, 1951 Schnelldampfer, 1951 Bei I.G. Farben, 1956 99% Wasser, 1957 Magie der lebenden Zelle und postum 1969 Heinrich Nordhoff (das nach Schenzingers Tod von Anton Zischka weitergeführt und später von Heiner Simon beendet wird).

Die Nachkriegsproduktion verließ kaum die Erfolgsrezepte, die Anilin und Metall erprobte. Schenzingers Thema bleibt die Würdigung des Lebens deutscher Wissenschaftler und Techniker. Aber auch der Leser, der seiner ideologischen Ausrichtung nicht zu folgen bereit ist, liest die Bücher in ihrem Faktengehalt mit Gewinn. Anders ist kaum erklärlich, wie sie (neben Veröffentlichungen in Österreich und der Schweiz) auch in Übersetzungen erfolgreich werden konnten. Während des Krieges mag der Erfolg noch der deutschen Kulturpolitik in den besetzten Gebieten geschuldet sein. Doch finden sich unter den Übersetzungen nicht minder Nachkriegsausgaben bis Ende der 1950er Jahre.

In einem Interview, das DER SPIEGEL 1951 mit Schenzinger führte, verteidigt er sich im Rückblick:

"Ich bin kein Dichter. Ich will nur berichten, was los ist. Anilin habe ich geschrieben, ohne ein Chemiker, Metall ohne Techniker, Atom ohne Physiker - Quex ohne Nazi zu sein. [...] Ich habe nur erzählt, was ich als Berliner Krankenkassenarzt gesehen habe. Übrigens habe ich vieles am Nationalsozialismus bewundert. Ich bewundere auch Schmeling. Trotzdem kann ich das Boxen nicht ausstehen." (DER SPIEGEL, 23. Mai 1951, S. 32-33)

Das gehört zu den wenigen weiter publizierten Aussagen Schenzingers über sein Engagement für den Nationalsozialismus. Nicht in einem einzigen Buch distanziert er sich von den Verbrechen des Nationalsozialismus, nirgendwo nennt er sein nationalsozialistisches Engagement einen Irrtum. Immer wieder finden sich Textpassagen, die davon zeugen, dass Schenzinger in seiner Entwicklung stehengeblieben ist. So ist in Atom das Kapitel über den Einsatz der Atombombe mit folgenden Sätzen überschrieben:

Hat der Starke ein Recht, seine Stärke gegen die Schwachen zu gebrauchen? Man könnte dagegen fragen, ob der Kluge seine Klugheit unterdrücken soll, um der Einfältigkeit willen, ob eine schöne Frau sich verstümmeln soll, um den Häßlichen den Kummer zu nehmen; man könnte fragen, wo die Schuld der Klugen und der Schönen liege und wo die Verdienste der Einfältigen und Häßlichen. Der Geschlagene aber ist immer im Unrecht.

Der Leser möge selbst entscheiden, ob diese Aussagen Schenzingers abschließendes Urteil über das schrecklichste Kapitel deutscher Geschichte sein sollten. In seinen Büchern finden sich keine anderen Einsichten über diese Zeit.

Am 4. Juli 1962 erliegt Schenzinger in Prien am Chiemsee einem Herzversagen.

 

Veröffentlichungen

Berggang; in: Das Kestnerbuch. Hrsg. von Paul Erich Küppers) Hannover: Heinrich Böhme Verlag, 1919.

Ass! Ass! und Ass! Potsdam: Kiepenheuer, 1926.

"†††" (Das Drama mit den drei Kreuzen) Potsdam: Kiepenheuer, 1926.

Abitur am Niagara Berlin: Josef Singer, 1928.

Hinter Hamburg Berlin : Brückenverlag 1929.

Man will uns kündigen Berlin: Dom Verlag, 1931.

Es brennt in USA Berlin: Dom Verlag, 1932.

Busse wandert aus Berlin: Die Buchgemeinde, 1932.

Der Hitlerjunge Quex Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1932.

Ein Deutscher wandert aus Berlin: Dom Verlag, 1933.

Feuer in USA Berlin: Die Buchgemeinde, 1933.

Der Braune Reiter Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann (und bis Mitte 1934 Alpenländ. Volksverlag Linz) März 1933 - Dezember 1940 .

Wehe den Wehrlosen! Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1933.

Der erste deutsche Mai Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1933.

Der Herrgottsbacher Schülermarsch Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1934.

Der schwarze Ritter. Kriegserlebnisse des Kampffliegers Eduard Ritter von Schleich Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1936.

1932, das unruhige Jahr. Die Geschichte einer deutschen Familie. Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1937.

Anilin Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1937.

Metall Berlin: Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, 1939.

Atom München: Wilhelm Andermann Verlag, 1950.

Schnelldampfer München: Wilhelm Andermann Verlag, 1951.

Bei I.G. Farben München: Wilhelm Andermann Verlag, 1951.

99 % Wasser Stuttgart: Franckh'sche Verlagshandlung, 1956.

Magie der lebenden Zelle München: Wilhelm Andermann Verlag, 1957.

Heinrich Nordhoff München: Wilhelm Andermann Verlag, 1969.

 

Literatur

Das Kestnerbuch, herausgegeben von Dr. Paul Erich Küppers, Hannover: Heinrich Böhme Verlag 1919.

Der Zweemann - Monatsblätter für Dichtung und Kunst, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Wagner und Christof Spengemann, Hannover: Zweemann Verlag Robert Goldschmidt und Co., Heft 3, Januar 1920.

Paul Steegemann, Die Pille, 2. Jg., Heft 7, 17. Februar 1921.

Hermann Rebentisch, Das Hörspiel 'Anilin', in: Der Braune Reiter, 5. Jg, Heft 7, 1. April 1937.

DER SPIEGEL, 23. Mai 1951.

Deutsches Bücherverzeichnis, Eine Zusammenstellung der im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher, Zeitschriften und Landkarten. Bearbeitet von der Bibliographischen Abteilung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Band 31, 1951-1955 R-Z, Leipzig: VEB Verlag für Buch- und Bibliothekswesen, 1960.

Kurt Schwitters. 1942 - 1947. Der Ursprung von Merz, zitiert nach Friedhelm Lach (Hg.): Kurt Schwitters - Das literarische Werk, Bd. 3, Köln: DuMont Buchverlag, 1975.

Marianne Weil, Hg.: Wehrwolf und die Biene Maja. Der deutsche Bücherschrank zwischen den Kriegen. Berlin: Ästhetik und Kommunikation, Edition Mythos Berlin, 1986.

Hilmar Hoffmann, Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit - Propaganda im NS-Film, Frankfurt a.M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1988.

Carl von Ossietzky, Sämtliche Schriften, Band III, 1925-1926, Text 622, Oldenburger Ausgabe, herausgegeben von Werner Boldt, Dirk Grathoff, Gerhard Kraiker, Elke Suhr unter Witwirkung von Rosalinda von Ossietzky-Palm. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 1994.

Barbara Treu, Stadt Neu-Ulm 1869-1994. Texte und Bilder zur Geschichte. Herausgegeben im Auftrag der Stadt Neu-Ulm aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums der Erhebung zur Stadt.

Thomas Knaier, Karl-Aloys Schenzinger - Ein Neu-Ulmer Autor im Zwielicht, im Internet verfügbare Facharbeit, 1995-96.

Ines Katenhusen, Kunst und Politik - Hannovers Auseinandersetzung mit der Moderne in der Weimarer Republik. Hannoversche Studien, Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover, Band 5, im Auftrag der Landeshauptstadt Hannover herausgegeben von Klaus Mlynek und Karljosef Kreter, Hannover: Verlag Hahnsche Buchhandlung, 1998.

Hans Krah, Literatur und Modernität: das Beispiel Karl Aloys Schenzinger, Sonderdruck aus: Gustav Frank, Rachel Palfreyman, Stefan Scherer (Hrsg.), Modern times? German Literature and Arts Beyond Political Chronologies/Kontinuitäten der Kultur: 1925-1955, Bielefeld: Aisthesis Verlag, 2005.


Ende