Geboren am 2.1.1908 in Leipzig, Ausbildung zur landwirtschaftlichen Lehrerin, 1933 Ehe mit Georg Richter, mit dem sie acht Kinder bekommt, das letzte drei Monate nach seinem Tod in russischer Gefangenschaft 1945. Als Autorin trat sie erstmals 1939 unter dem Namen Lise Gast mit dem Roman Junge Mutter Randi bei
1948 flieht Gast aus Schlesien in den Westen. Zeitweilig arbeitet sie als "Tagelöhnerin" auf einem Neusiedlerhof bei Halberstadt [Heiteres und Ernstes aus meinem Leben, p.78]; sie baut sich schließlich in Lorch in Württemberg einen Pony-Hof auf, auf dem sie neben Gästen auch noch angenommene Kinder betreut. Schriftstellerisch ist sie seit 1949 wider aktiv, in diesem Jahr erscheint der zweite Roman, der späteren Randi-Trilologie, der Roman der im Krieg allein erziehenden Mutter. Pferde und Familiengeschichten setzen die Produktion fort "Ihre zahlreichen Bücher sind erfüllt von Fröhlichkeit, Herzenswärme und unverwüstlicher Lebensbejahung", resümiert der Goldmann-Verlag 1991 die Produktion im Zusatztext zur Neuauflage der Randi.
Die meisten bibliographischen Informationen bietet der Umschlagstext zu Lise Gasts Heiteres und Ernstes aus meinem Leben – das Buch selbst bietet dagegen kleine Alltagsgeschichten, keine eingehendere autobiographische Auseinandersetzung. Elisabeth Richter trat selbst öffentlich als Lise Gast auf. Die Auflösung des Namens bietet der dtv-Verlag im offiziellen kurzen Autorenportrait. Sie starb am 27.9.1988 in Lorch.
Lise Gast, Junge Mutter Randi, mit Zeichnungen von Siegfried Kortemeier (Gütersloh: Bertelsmann, 1939).
— 10 Auflage (Gütersloh: Bertelsmann, 1942).
— Junge Mutter Randi. Roman (München: Fritz Ehrenwirth-Verlag, 1973).
— 4. Aufl. (München: Goldmann, 1991).
Lise Gast, Heiteres und Ernstes aus meinem Leben (Wuppertal-Barmen, Johannes Kiefel Verlag, 1978).
Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1998, Bd 2. p.1379.