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Nentwig, Max Fritz Arnold Wieprecht
30.10.1908 - ?

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Viereck Hans-Eugen Bühler / Olaf Simons, 2003

Geboren am 30.10.1908 in Lähn, Krs. Löwenberg/Schlesien. Vater Amtsgerichtsrat Max Nentwig, Mutter Marie, geb. Rosemann. Abitur.

1927-1931 Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg Breisg., Berlin, München und Breslau. Aus dieser Zeit Freundschaft mit Walter Pinski. Ab 1934 Assesor, Berlin. 1939 Zulassung als Rechtsanwalt in Hirschberg/Riesengeb. 26.8.1939 Einberufung als Feldwebel, 17.9.1939 Heirat mit Barbara Przyßkowski. Teilnahme an den Feldzügen in Polen, Frankreich und Russland. Verwundung und diverse Krankheiten von Scharlach bis Gelenrheumathismus. Abkommandierung zum Gericht der Pz.Div. 232 Frankfurt/Oder. Schriftstellerische Tätigkeiten im Heer mit jährlichem Verdienst von 600-700 RM aus diesen Arbeiten.

Am 17.6.1943 begegnet Nentwig, seit dem April 1943 Adjutant beim Komandeur des Heeresstreifendienstes im Wehrkreis VIII Breslau, Walter Pinski wieder, der sich anläßlich eines Breslau-Besuches mit ihm trifft, von seinen schriftstelerischen Arbeiten berichten läßt und den Vorschlag macht, weit größere Profite aus gemeinsamen Großprojekten für das Heer zu ziehen. Nentwig soll einen Kalender zur Heereswerbung zusammenstellen - die Arbeiten nehmen nach ersten Arbeitstreffen an Volumen zu: Leutnant Bode soll die Photos liefern, die Arbeitsgemeinschaft Daehler soll verlegerische Verantwortung übernehmen, Matthias Lackas und Werner Heynisch schalten sich in die Planungen ein und skizzieren eigene Gewinnmöglichkeiten im rasch in seinem Volumen wachsenden Projekt.

Die sich anbahnenden Projekte scheitern mit der Verhaftung Pinskis, im August 1943. Nentwig wird am 29.12. und am 30.12.1943 in Berlin zu den Kalenderprojekten befragt und gibt dabei lebhafte Schilderungen der Arbeitstreffen in denen Lackas und Pinski den Ton angaben. Weiteres Schicksal nicht recherchiert.

 

Literatur

Hans-Eugen Bühler/ Olaf Simons, Die blendenden Geschäfte des Matthias Lackas. Korruptionsermittlungen in der Verlagswelt des Dritten Reichs (Köln: Pierre Marteau, 2004), 208 S, ills. [Verlagswerbung]