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Hugenberg Konzern

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Begünstigt durch den Ersten Weltkrieg und folgend Inflation und politische Unsicherheit zu Beginn der Weimarer Republik kommt es zwischen 1912 und 1928 zu wirtschaftlichen Konzentrationsprozessen mit Überschneidungen von Montanindustrie und Rüstungsindustrie (beide Wirtschaftsfelder profitieren vom Ersten Weltkrieg als Lieferanten von Rohstoffen und Waffen) und Medienbranche. Die ökonomische Schieflage des Scherl-Verlags← 1913/14 eröffnet den Prozeß. Die preußische Regierung sucht in der Folge ein Konsortium von Geldgebern für die Übernahme des — gegenüber Mosse← und Ullstein← — nichtjüdischen der drei Berliner Mediengiganten der 1890er. Die Kommunikation über den anstehenden Prozeß, die vor allem Magnaten aus der Schwerindustrie involviert, läuft priveligiert im Alldeutschen Verband.← Alfred Hugenberg,← Vorsitzender im Direktorium der Friedrich Krupp AG, gewinnt bei der Scherl-Übernahme die zentrale Position. Er kontrolliert bis 1933 ein wachsendes Medienimperium, das Vermarktungsketten in ein Netz von Finanzierungsgesellschaften verwebt. Hatte Rudolf Mosse← in den 1880ern bewiesen, daß Zeitungen und Zeitschriften sich in Zukunft vor allem über das Anzeigengeschäft fianzieren konnten, so galt es, im Konzern eine Annoncenexpedition auzubauen, ein Netz an Filialen, das Werbeanzeigen an Blätter vorrangig des Konsortiums vermittelte. Der Druck mit frei kombinierbaren Matern erlaubte den Aufbau einer Maternkorrespondenz: Die "Wirtschaftsstelle für die Provinz" belieferte Zeitungen in der Provinz mit druckfertigen Artikeln — ein Meinungsmonopol, das einer eigenen Nachrichtenagentur bedurfte, hier sprang die Telegraphen-Union ein, und das mit den namhaften Zeitungen und Zeitschriften aus dem Scherl-Verlag das Standing gewann, gegen die Konkurrenz im Kampf um die Meinungsführerschaft antreten zu können. Der Einstieg in die Film-Industrie kam hinzu — die Ufa wurde Kernstück des Hugenberg-Konzerns. Vertikal durchdrang ein Gefüge an Holdinggesellschaften, Kreditinstituten und "Fachberatungsstellen" das Gefüge, das Geldanlegern letztlich Einfluß auf allen Ebenen des Geschäftes geben mußte: Die Ostdeutsche Privatbank, die VERA-Verlagsanstalt GmbH, die MUTUM-Darlehens-Aktien-Gesellschaft und die ALTERUM-Bank übernahmen die zentralen Positionen in diesem vertikalen Gefüge (das die nachfolgende Übersicht losgelöst von der Chronologie skizziert, Hugo Stinnes← gehörte zu Beginn in das Umfeld auf höchster Ebene, er verstirbt 1924, die Ufa kommt dagegen erst 1928 in das Gefüge, das sich nicht zuletzt durch permanente Umschichtungen jeder Kontrolle entzog):